Der Vorstand des Bundesverbandes der Bürgerinitiativen gegen SuedLink wurde in der Sitzung vom 09.05.2015 um vier weitere Mitglieder im Sprecherkreis erweitert. Erika Carstensen-Bretheuer (BI Felsberg), Veronika Papenhagen-Stannick (BI Bad Emstal), Willi Wieland (BI Schauenburg) und Maria Quanz (BI Kiebitzgrund aktiv) werden in Zukunft den Vorsitzenden Guntram Ziepel unterstützen. Ein Rückblick auf den gemeinsamen Bürger-Protest der letzten Wochen und Monate hat gezeigt, dass schon viel erreicht wurde. Die Stromnetzplanungen vor allem im Hinblick auf die Gleichstromtrasse SuedLink sind als gesellschaftspolitisches Thema in der breiten Öffentlichkeit angekommen, Dank der vielen engagierten Bürgerinitiativen entlang der Trasse.
Die aktuellen Bestrebungen der bayerischen Landesregierung eine Verlegung der SuedLink-Trasse in Richtung Westen anzuregen um Bayern zu entlasten (während dadurch Hessen und Baden-Württemberg stärker vom Leitungsbau betroffen wären), sorgen für Unruhe bei allen politisch Verantwortlichen. Übertragungsnetzbetreiber TenneT und Bundesnetzagentur fürchten weitere Verzögerungen bei der Netzplanung, denn auch gegen die HGÜ-Trasse Süd-Ost hält der Bürgerprotest unvermindert an. Trotz zahlreicher Informationsveranstaltungen und angeblichem Bürgerdialog – die Akzeptanz für die neuen Stromleitungen nimmt weiter ab.
Es gilt nach wie vor die Hintergründe der Bedarfsermittlung zu beleuchten und zu hinterfragen. Eine wichtige Aufgabe fällt hier der Vernetzung der Bürgerinitiativen zu, denn die finanziellen Mittel im Bürgerprotest sind begrenzt und auch das nötige Zeitmanagement fordert alle engagierten Mitstreiter und Mitstreiterinnen. Auf der einen Seite werden zwar regionale Missstände aufgezeigt, politische Kleinkriege ausgetragen und teilweise mit erheblichen Anstrengungen Aufklärungsarbeit betrieben, auf der anderen Seite sieht man sich einer übermächtigen Stromlobby gegenüber, die mit aller Vehemenz ihre wirtschafts- und finanzpolitischen Interessen verfolgt.
Die Bürgerinitiativen fordern mehr Offenheit und Gesprächsbereitschaft von Seiten der Politik, denn der vorrangige Grund der HGÜ-Leitungen – der europäische Energieverbund und die damit einhergehenden lukrativen Stromhandelsoptionen – wird klein geredet.
Doch eines sollte nicht vergessen werden – den betroffenen Menschen geht es weder um Geld, noch um Macht oder Gewinnmaximierung. Die Bürgerinitiativen haben die Energiewende fest im Blick und sind sich ihrer Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen bewusst. Deutschland braucht eine verlässliche und zukunftsorientierte Energiepolitik. Dafür setzt sich der Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen SuedLink weiterhin ein und fordert Mitbestimmung bei den anstehenden Entscheidungen zum Stromnetzausbau. Dies wurde auch im Zuge der Konsultation zum Netzentwicklungsplan 2014 (Zieljahr 2024) klar formuliert.