Deutschlandweit gehen Klimaaktivisten*innen auf die Straße und fordern von den politisch Verantwortlichen nicht nur ein Umdenken, sondern konsequentes Handeln für den Klimaschutz. Viel Geld muss für die Dekarbonisierung des gesamten Energiemarktes in die Hand genommen werden und so stellt sich die Frage: Wie können wir den Klimawandel stoppen, ohne volkswirtschaftlich durch ausufernde Energiekosten Schiffbruch zu erleiden? Der kürzlich gegründete „Initiativkreis Netzentwicklungsplan 2030“ zeigt anhand eines wissenschaftlichen Gutachtens auf, welche fatalen Fehler bei der Bedarfsermittlung für neue Stromleitungen gemacht werden und welche Risiken diese falsche Netzpolitik für die Energiewende in sich birgt.
Vor einigen Jahren konnte man aus der Presse noch des Öfteren mahnende Stimmen zum überdimensionierten Netzausbau vernehmen. Heute bietet man den verantwortlichen Planern eine größtenteils ungefilterte Plattform im medialen Raum. Durch politische – inzwischen hauptsächlich von Wirtschaftslobbyisten gesteuerte – Entscheidungen, will man Bürgerrechte bei infrastrukturellen Planungsverfahren zunehmend beschränken. Der Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen SuedLink und die Dachverbände von Südostlink, Ultranet und Juraleitung bilden im Widerstand gegen den geplanten Netzausbau eine deutschlandweite Allianz, um gemeinsam mit dem „Initiativkreis Netzentwicklungsplan 2030“ aufzuzeigen, dass durch die energiepolitischen Vorgaben die Energiewende zunehmend in Gefahr gerät.
Der Bürgerprotest erhält nun mit dem Gutachten von Prof. Dr. Lorenz Jarass zum aktuellen Netzentwicklungsplan erstmals eine wissenschaftliche Grundlage. Im Rahmen einer Pressekonferenz wird dieses am 16.01.2020 erstmals in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Wir erwarten gespannt die Reaktionen von Seiten der Medien und hoffen, die Diskussion um den Netzausbau auf eine objektiv betrachtete Ebene zurückführen zu können. Auch Bundestagsabgeordnete, die letztendlich die Umsetzung des Bundesbedarfsplans beschließen, sollten im eigenen Interesse (Wähler müssen überzeugt werden) mit den Bürgerinitiativen im Gespräch bleiben und sich deren Argumente gegen einen überteuerten Stromleitungsbau anhören, anstatt eine Beschränkung von Bürgerrechten bei Planungsverfahren und somit eine Entmündigung der betroffenen Menschen zu fordern.
Presseeinladung Berlin Initiativkreis NEP 2030