Die hessischen Bürgerinitiativen gegen SuedLink hatten sich sorgfältig auf das Gespräch mit dem Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir vorbereitet, man war gerüstet für eine objektive und umfassende Diskussionsrunde zum Thema Netzausbau und SuedLink, Energiewende in Hessen und in Deutschland. Ein umfangreicher Fragenkatalog war erstellt worden, denn der Auftrag lautete: Die Interessen der Bürger und Bürgerinnen in Hessen wahrzunehmen, Bedenken gegen SuedLink und dementsprechend Forderungen deutlich an den Minister zu übermitteln. Wie mit der HA Hessen Agentur GmbH und IFOK bereits im Vorgespräch vereinbart, war ein genauer Zeitplan erarbeitet worden, denn auch Vertreter von Vernunftkraft – den überzeugten Gegnern der Windenergie – waren anwesend.
Leider stellte sich heraus, dass man Bürgerinitiativen mit unterschiedlichen Interessen nicht zu einem gemeinsamen Termin einladen sollte, denn dies sprengt den Zeitrahmen jeder Veranstaltung und kann somit den einzelnen Belangen nicht gerecht werden. Die Reaktion aus dem Wirtschaftsministerium ist allerdings lobenswert, denn es wurde bereits ein Nachfolgetermin für die Vertreter der Bürgerinitiativen gegen SuedLink in Aussicht gestellt, da diese nur zum Teil gehört werden konnten.
Durch den Kurzvortrag von Frau Carstensen-Bretheuer zum Thema „Stromnetzausbau für die Energiewende“ wurde zumindest deutlich vermittelt, dass die Bürgerinitiativen gegen SuedLink an der Mitgestaltung eines Energiewendekonzeptes – jedoch ohne HGÜ-Leitungen – interessiert sind. In diesem Zusammenhang wird der Vorstand des Bundesverbandes beim nächsten Gespräch mit Minister Al-Wazir klare Argumente und Vorstellungen unterbreiten, denn genauso wie in Bayern muss auch der Hessische Energiegipfel den Anforderungen einer bürgerfreundlichen Umsetzung der Energiewende gerecht werden. SuedLink gehört nicht in dieses Konzept, das gilt es zu unterstreichen.