BBgS bei MdB Dr. Julia Verlinden („BÜNDNIS 90/Die Grünen“)

Nach den ersten Antragskonferenzen zu SuedLink (Abschnitt D) ist eindeutig klar, dass auch Thüringen die aktuellen Trassenplanungen der Fa. TenneT nicht widerstandslos hinnehmen wird. Die Positionierung des Bundesverbandes der Bürgerinitiativen gegen SuedLink (BBgS) ist nach wie vor unverändert: Kein SuedLink – weder im Osten, noch im Westen! Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (Referat Raumordnung und Landesplanung) hat in kürzester Zeit eine alternative SuedLink-Trasse ausgearbeitet und  bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) zur Prüfung eingereicht.

Kartenübersicht der SuedLink-Varianten und des SuedOstLink

Der BBgS fordert weiterhin einen Richtungswechsel in der Energiepolitik ein. Wer die Energiewende tatsächlich umsetzen will, darf  die Augen vor den Alternativen zu SuedLink und Co. nicht länger verschließen. Die rasante Weiterentwicklung der Speichertechnologien führt beinahe täglich zu neuen Erfolgszahlen. Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist gewährleistet und unser Stromnetz ist gleichzeitig das sicherste der Welt. Die regenerativen Energien sind unaufhaltsam auf dem Vormarsch.

Dies war auch  Hintergrund eines Termingespräches mit den BBgS Vorstandsmitgliedern Veronika Papenhagen-Stannick (Hessen) und Siegfried Lemke (Niedersachsen) bei MdB Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/Die Grünen) in Hannover. Es ist nach wie vor befremdlich, dass vor allem die Führungsriege der einstigen Umweltpartei an der positiven Haltung zu SuedLink (auch vielfach gegen den Willen der Basis) festhält.

Als Grundlage der Diskussion diente der aktuelle Flyer „Dezentral läuft´s besser…“der SuedLink-Gegner BBgS, BUND und Aktionsbündnis gegen die Süd-Ost-Trasse (=SuedOstLink). Der BUND, als anerkannter Naturschutzverband, steht hinter den  Bürgerinitiativen gegen SuedLink und so sind auch in Zukunft gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen geplant, um für eine dezentrale Energiewende und den weiteren Ausbau der Speichertechnologien einzutreten.

Während Frau Dr. Verlinden den Bedarf an HGÜ-Stromautobahnen durch die von den Übertragungsnetzbetreibern erstellten Szenariorahmen und  den zugehörigen Netzentwicklungsplan bestätigt sieht, stimmen immer mehr Energieexperten überein, dass der geplante Netzausbau überdimensioniert und dem Stromhandel geschuldet ist. In ihrem aktuellen Buch „Das fossile Imperium schlägt zurück“ appelliert Frau Prof. Claudia Kemfert (DIW) anhand eines Faktenchecks eindringlich dafür, falschen Behauptungen zur Energiewende mit sachlichen Argumenten entgegenzutreten.

„…Anders als früher angenommen, brauchen wir keinen weiteren Ausbau der Netze. Auch ich  war davon ausgegangen, dass der  Netzausbau Priorität haben muss, wenn die Energiewende gelingen  soll. Doch inzwischen gibt es sehr viel detailiertere Szenarien als noch vor ein paar Jahren. Die heutigen Berechnungen zeigen: Die Übertragungsnetze reichen in der jetzigen Größenordnung aus….“ (Zitat C.Kemfert)

und weiter:

„…Wir sind also inzwischen um eine Erkenntnis reicher: Die neuen Trassen, die in der Energiewende-Diskussion eine so große Rolle spielen, sind allen heutigen Berechnungen nach unnötig…“(Zitat C.Kemfert)

Pressemitteilung (pdf)
Presseartikel: SuedLink-Gegner im Gespräch mit der Grünen-MdB Dr. Julia Verlinden